Highlights der SCM-Praxistage 2021 “Digitale interne Kommunikation”
Nach zwei Jahren, in denen einiges anders war, konnten wir bei den SCM-Praxistagen 2021 nun endlich wieder live vor Ort dabei sein! Mehr als 40 Teilnehmende und 10 Referenten konnten sich am 13. & 14.10.2021 intensiv mit den Themen Digital Employee Experience, Social Intranet, Mobile Apps, Change Communications und New Work auseinandersetzen. Unsere Highlights findest Du hier:
Digitales Führen – von der Information zur Beteiligung
Der erste Tag startete mit einem spannenden Workshop von Dr. Georg Kolb (Klenk & Hoursch) zur richtigen Balance des erfolgreichen digitalen Führens. In der heutigen modernen Arbeitswelt geht Erfolg mit einem starken Veränderungsdruck einher. Sowohl Unternehmen als auch deren Mitarbeitende sind darauf angewiesen, sich schnell anzupassen. Damit Führungskräfte diesem Veränderungsdruck gerecht werden können, sieht Kolb vor allem das Gleichgewicht zwischen Hierarchie und Netzwerk als essentiell an. Die hierarchische Führung alleine hält das Unternehmen nicht zukunftsfähig, dazu ist vor allem auch die Anregung von Motivation bei den Mitarbeitenden ausschlaggebend. Das unternehmensinterne Netzwerk soll dabei helfen, dass sich beim Mitarbeitenden eher eine proaktive Haltung einstellt. Ein Garant für Zukunftsfähigkeit.
Auch im Intranet finden wir die Aufteilung von Hierarchie und Netzwerk wieder. Hier ist ausschlaggebend, dass sich die Unternehmenskultur auf der Plattform wiederfindet. Ist die interne Kommunikation besonders hierarchisch, sollte dies über statische Informationen etc. im Intranet aufgegriffen werden. Ist die Kommunikation hingegen eher bottom up, so können interaktive Elemente sowie Möglichkeiten zur Kollaboration im Intranet aufgegriffen werden.
Was ist Employee Experience?
In einem weiteren spannenden Workshop referierte Dagmar Mackett (DRPG) über die Wichtigkeit von Employee Experience. Als Grundvorrausetzung sollten sich Mitarbeitende mit den Werten und der Kultur ihres Unternehmens identifizieren. Eine Umfrage ergab, dass Mitarbeitende Employee Experience weniger aufgrund von materiellen Werten bewerten. Vielmehr ist ein Gefühl ausschlaggebend – das Gefühl von Gleichheit und Akzeptanz. Beim Reality Check kommt jedoch heraus, dass in den meisten Fällen die Priorität des Arbeitgebers immer noch zu 55% beim Profit liegt. Und das, obwohl mittlerweile deutlich ist, dass neben dem Profit auch die Unternehmenskultur und –werte an Bedeutung gewinnen. Tendenziell wird Employee Experience sogar noch bedeutsamer, wenn das Arbeitsumfeld an sich wenig Emotionalität mitbringt.
Doch wie lässt sich diese Kluft schließen? Die interne Kommunikation sollte dazu genutzt werden, die Employee Experience zu stärken und auszubauen. Mithilfe von Storytelling lassen sich z. B. genau die erwünschten Emotionen hervorrufen. So schafft Employee Experience Akzeptanz, Glaubwürdigkeit und Authentizität im Unternehmen.
Einfache Tools, die schnell und günstig sind (Survival Tipps)
Auch am zweiten Tag ging es interessant weiter. Daniel Aschoff (Allianz Global Corporate & Specialty) teilte bei seinem Workshop hilfreiche Survival Tipps, die die Kommunikation als Treiber von Mitarbeitendenzufriedenheit vor allem in Zeiten von Homeoffice und co. stärken sollen.
1. Mut zur Wiederholung: Die gleiche Nachricht kann in verschiedenen Formaten auf unterschiedlichen Kanälen publiziert werden.
2. Protokollieren: Es sollte zur Norm werden, dass Meetings und andere Besprechungen protokolliert werden. So bekommen Mitarbeitenden eine zusätzliche Gelegenheit informiert zu bleiben.
3. Transparenz schaffen: Neben regelmäßigen Informationen ist eine grundlegende Transparenz ausschlaggebend. Diese kann z. B. dadurch erreicht werden, dass Mitarbeitende in einem regelmäßigen Podcast über aktuelle Projekte informiert werden.
4. Overkill durch Online-Medien stoppen: Die Mischung macht’s – durch persönlichen Kontakt (z. B. Floor-Walks) lässt sich eine engere Bindung zum Unternehmen schaffen.
5. Zuhören: Unternehmen sollten den Fokus auf interne Umfragen, Feedbackrunden etc. legen, um rechtzeitig auf Unzufriedenheiten reagieren zu können.
6. Teilnahme und Engagement fördern: Durch interne Aktionen, bei denen Mitarbeitende eingebunden werden und die Begleitung größerer Projekte durch Change-Agents lässt sich ein höheres Engagement etablieren.
7. Technik nutzen: Oftmals gibt es die unterschiedlichsten Softwarelösungen, um diverse Anwendungsfälle abzubilden (z. B. Umfragen, Lunch Roulette).
8. Spaß haben: Mitarbeitende, die das letzte Jahr hauptsächlich im Homeoffice verbracht haben, können durch Spiele wie Bingo, Tippspiele oder Contests mehr eingebunden werden.
9. Persönlichkeiten zeigen: Viele Mitarbeitende haben ziemlich coole Geschichten zu erzählen – z. B. Rückkehrer-Geschichten; “Ich bin Meister im Bier brauen.” etc. Vielleicht eine Idee für eine interne Blogreihe?
All diese Survival Tipps sollen dabei unterstützen, menschliche Faktoren zu priorisieren und Emotionen zu wecken.
Fazit
Die SCM-Praxistage 2021 waren ein voller Erfolg: Bei zwei spannende Workshop-Tagen konnten wir viele neue Eindrücke sammeln. Von besonders großer Freunde war dabei für uns, bekannte Gesichter nach langer Zeit wieder persönlich zu treffen und auch darüber hinaus viele sympathische und interessante Menschen kennenzulernen. Wir freuen uns aufs nächste Mal!
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