Sie stehen für das „tradierte Intranet“: Content Management Systeme (CMS). Tools wie Drupal und WordPress, die eigentlich für Websites konzipiert wurden und für die Gestaltung interner Informationsseiten genutzt werden, finden oftmals noch als Intranet Verwendung – häufig, weil ihre Nutzung bereits vertraut ist. Die Anforderungen an den digitalen Arbeitsplatz steigen jedoch stetig und der Aspekt der Vernetzung und Kommunikation nimmt einen immer größeren Stellenwert ein.
Wie diesbezüglich CMS als Intranet abschneiden, erfährst Du in diesem Artikel.
Einführungskosten und -aufwand
CMS, also Website-Tools, sind in der Anschaffung äußerst kostengünstig. Erst die Weiterentwicklung von Design, Funktionen etc. bedarf dann eines hohen, kontinuierlichen Zeit- und Kostenaufwands, weil Du dafür selbst zuständig bist – bzw. die Agentur Deiner Wahl. Demnach braucht Dein Unternehmen eine langfristige Product-Roadmap. Andernfalls ist das System nach 12 Monaten veraltet und kann nicht langfristig genutzt werden. Einen „Evergreen-Ansatz“ mit automatisierten Updates durch den Hersteller, wie er bei einer Cloud-Lösung vorhanden ist, ist so ausgeschlossen.
Haupteinsatzzweck: Redaktionelle Inhalte
Ist das Intranet auf diese Weise eingerichtet, lassen sich redaktionelle Inhalte wie statische Informationen und Neuigkeiten top-down vermitteln. Sonstige rudimentäre Intranet-Funktionen fehlen im Standard – wie Kommentare, Profile und Kollaborationsmöglichkeiten. Die passive Personalisierung der Inhalte ist zwar grundsätzlich möglich, jedoch mit einem hohen Pflegeaufwand verbunden. Denn dann muss beispielsweise für jede Zielgruppe eine eigene News-Seite angelegt werden. Standardmäßig gibt es für die Nutzer zur aktiven Personalisierung keine Möglichkeit gewünschte Nachrichten und Inhalte individuell zu abonnieren. Dadurch, dass es nur einige Zentralredakteure gibt, lastet auf wenigen Personen entsprechender Aufwand. Auch sonst sind CMS für Redakteure verglichen mit Out-of-the-Box-Lösungen teils unnötig kompliziert, woraus sich ein erhöhter Schulungsaufwand ergibt. Zudem ist das Intranet nur über den (mobilen) Browser zu erreichen. Eine mobile App gibt es nicht, wodurch mobile Nutzergruppen vernachlässigt werden.
Plugins: flexibel – und zuverlässig?
Der Aufwand von Eigenentwicklungen lässt sich zumindest ein Stück weit eingrenzen, indem das CMS durch Plugins erweitert wird. In Plugins werden Funktionserweiterungen gebündelt als Paket angeboten. So lassen sich schnell und relativ unkompliziert Interaktionsmöglichkeiten wie Likes, Kommentare und sogar Chats hinzufügen – häufig sogar kostenlos, weil die Plugins meist Open Source sind.
So sind Plugins günstig – und sollen es wegen des Gedankens freier Verfügbarkeit auch sein. Stellt der tragende Programmierer jedoch seine Arbeit ein, was bei Freizeitprojekten häufig vorkommt, gibt es keine Updates des Plugins mehr. Das kann zu Kompatibilitätsproblemen mit anderer Software führen, die weiterentwickelt wird – und Sicherheitslücken bleiben offen. Support darf ohnehin nur bedingt erwartet werden, denn um neben der Programmierung Fragen zu beantworten, haben die Entwickler wenig Zeit.
Ein weiteres Problem: Durch die Zusammenstellung unterschiedlicher Plugins für Dein System ergibt sich ein sehr unharmonisches Nutzererlebnis – denn die User Experience (UX) der einzelnen Plugins ist nicht auf die anderen abgestimmt. Das gilt auch im Backend: Die Einrichtung und Bedienung der Plugins kann für Admins und Redakteure verwirrend heterogen sein. Zusätzlich wirken sich nicht aufeinander abgestimmte Plugins negativ auf die Performance aus – zumindest, wenn davon mehrere genutzt werden. Kurzum: Ein Flickenteppich aus unterschiedlichen Plugins führt zu einem uneinheitlichen Erlebnis für alle Beteiligten und ist zudem tendenziell unsicher sowie zeitaufwändig.
Fazit
CMS sind eine in der Anschaffung kostengünstige Möglichkeit, um Unternehmensneuigkeiten top-down zu veröffentlichen. Damit das System auch kostengünstig bleibt, müssen die eigenen Ansprüche an User Experience und Funktionen heruntergeschraubt werden. Look & Feel können zudem etwas aus der Zeit gefallen wirken. Bist Du dazu bereit, kannst Du eine Zielgruppe, die bevorzugt ausschließlich am Desktop arbeitet, so mit Unternehmensnachrichten und Infos erreichen.
An diesem Kompromiss sind unserer Erfahrung nach immer weniger Unternehmen interessiert – neue Projekte beinhalten in der Regel keine CMS-Lösungen und sollen diese eher ablösen. Die Alternativen sollen häufig auch die Möglichkeit zu Kollaboration, Wissensmanagement, Vernetzung und darüber hinaus eine mobile App bieten. Für uns zeichnet sich dadurch ab: Die Zukunft des Intranets gehört nicht den CMS.
Als Alternative bieten sich Social Intranets, Mitarbeiter-Apps oder Microsoft 365-Add-Ons an. Diese sind als Out-of-the-Box-Software schnell und pragmatisch einführbar, kostengünstig – und bieten sowohl einen modernen Look als auch eine Vielzahl von Funktionen aus einem Guss.
Dein Unternehmen nutzt noch ein CMS und Du suchst Alternativen? Gerne unterstützen wir Dich dabei, die passende Auswahl zu treffen – einen Überblick zu unseren Leistungen erhältst Du hier.