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Nachgefragt: Daniel Busch von Coyo über flache Hierarchien und die Zukunft des Intranets
09
Mrz 2020

Nachgefragt: Daniel Busch von Coyo über flache Hierarchien und die Zukunft des Intranets

Wir begrüßen Daniel Busch von COYO. Sei doch bitte so nett und stell Dich kurz unseren Lesern vor.

Daniel: Ich bin Daniel, 31 Jahre alt und Hamburger. Bei COYO bin ich seit bald acht Jahren. Deswegen habe ich die ganze bisherige Wachstumsstory – vom Entwickler bis zum Manager – miterlebt. Angefangen haben wir mit drei Kollegen, heute sind wir mehr als 120 Coyaner. Mittlerweile sorge ich als Chief Revenue Officer mit meinem Team für das Wachstum von COYO.

Einen Tag über Deine Schulter geblickt, was würden wir erleben?

Daniel: Ich starte meinen Tag mit einem schnellen Blick in unser Intranet – natürlich nutzen wir selbst auch COYO – und in meine E-Mails. Wichtig ist für mich zu sehen, was aktuell im Unternehmen passiert. Außerdem beantworte ich die wichtigsten Nachrichten in COYO. Und zugegeben: eigentlich lösche ich mindestens 90% meiner E-Mails direkt.

Richtig spannend wird’s dann mit einem Blick in den Kalender und die To-Do Liste. Diese beiden Tools sind zu 100% mein Gedächtnis, die ich täglich nutze, um meinen Tag zu strukturieren.

Dann geht’s in die Meetings mit unterschiedlichsten Themen: 1:1s mit Kollegen, Team Meetings, … Zwischendurch gehe ich zum Lunch mit Kollegen und arbeite im Büro.

Abends verschwinde ich am liebsten direkt in die Boulderhalle oder zum Mountainbiken in den Wald.

In COYO verzichtet Ihr auf die Möglichkeiten zur Abbildung von Hierarchien, wie zum Beispiel durch einen Navigationsbaum. Warum? Und wie sollten Unternehmen mit starren Abteilungsstrukturen aus Eurer Sicht damit umgehen?

Daniel: Wir sind davon überzeugt, dass man die Informationen im Intranet einfach finden und nicht in tiefen Hierarchien suchen sollte. Daher setzen wir auf eine intuitive und gut funktionierende Suche. Das spart Zeit und macht die Sortierung der Inhalte in Baumstrukturen hinfällig.

Wir ermutigen damit zwar zu flachen Hierarchien innerhalb der Inhalte, verzichten jedoch nicht auf Struktur. Abteilungen geben sich mit unseren „Pages“ – kleine Mini-Websites – im Intranet selbst eine Plattform, die sie auch selbst verwalten. Diese können sie selbst durch „Apps“ wie einen Blog oder ein Wiki inhaltlich strukturieren. Wir nennen das „Demokratisierung des Intranets“.

Betrachtet Ihr Coyo als Türöffner für neue Arbeitsweisen und wenn ja, wie äußern sich diese?

Daniel: Die konsequente Nutzung von COYO öffnet die Kultur innerhalb eines Unternehmens, was ich persönlich als Grundlage für eine moderne Arbeitsweise voraussetze. COYO ermutigt dazu, Fragen zu stellen, Feedback zu geben und Informationen zu teilen.

Durch eine offene und hierarchielose Kommunikation werden Abteilungsgrenzen und Strukturen überwunden und Informations-Gatekeeper verschwinden einfach. In COYO gibt es letztlich keinen Unterschied zwischen dem Auszubildenden und der Geschäftsführerin. Das schafft eine Kultur, die modernes Arbeiten ermöglicht und fördert.

Office 365 hält in immer mehr Unternehmen Einzug. Wie ist Eure Strategie in Bezug auf Office 365 und Coyo?

Daniel: Office 365 ist eine unglaublich starke Toolbox für die Zusammenarbeit in Teams, die wahrscheinlich jedes Unternehmen braucht.

Was jedes Unternehmen allerdings auch braucht ist eine Digitale Heimat, in der unternehmensweit alle Mitarbeiter zusammenkommen. Hier findet Unternehmenskommunikation, Kultur und Vernetzung statt. Dies ist für alle Mitarbeiter relevant, insbesondere auch die gewerblichen Mitarbeiter, die aufgrund ihres Arbeitsumfelds keinen Zugriff auf Office 365 genießen.

Wir sehen COYO hier ganz klar als zentralen Anlaufpunkt für den digitalen Arbeitsplatz. COYO für Office 365 ist unsere tiefe Integration, die es Mitarbeitern ermöglicht auf ihre Office 365 Tools zuzugreifen, Dateien aus OneDrive oder SharePoint zu teilen, COYO News in Microsoft Teams zu lesen, mit der zentralen COYO Suche auch die Inhalte in Office 365 zu finden und vieles mehr.

Microsoft baut die Funktionen von Office 365 konsequent aus. Wo siehst Du Anwendungsfälle, die zukünftig weiterhin bevorzugt durch Social Intranets abgedeckt werden?

Daniel: Das sind all diejenigen Anwendungsfälle, die unternehmensweit für Büromitarbeiter und für die gewerblichen Nutzer außerhalb der Office 365 Welt relevant sind: Unternehmens-News, Kommunikation über Teamgrenzen hinweg, z. B. in Communities, Messaging à la WhatsApp, Employer Branding, Veranstaltungen und zielgruppenorientierte Kommunikation.

Als einer der ersten Hersteller bietet ihr auch die Integration der G Suite an. Denkst Du, die G Suite wird zukünftig gegenüber Office 365 in Unternehmen an Relevanz gewinnen?

Daniel: Ich gehe davon aus, dass Google und Microsoft den Markt für die Office-Tools unter sich aufteilen werden. Wir haben einige große Kunden, die konzernweit die G Suite nutzen, viele andere nutzen Office 365.

Wir haben diesbezüglich eine offene Strategie: Uns ist wichtig, dass sich COYO nahtlos in die Welt unserer Kunden einfügt, damit sie mit COYO eine erfolgreiche Unternehmenskommunikation etablieren können.

Welche Zukunftsthemen im Intranet siehst Du?

Daniel: Ich denke, dass multimediale Nutzererlebnisse im Intranet immer wichtiger werden. Die Trends gehen hier klar Richtung Video und andere kurze, prägnante Kommunikationsformate. Darüber hinaus werden die Plattformen immer intelligenter, um die Nutzer bei der Navigation durch die Fülle an Inhalten zu unterstützen. Entscheidend wird jedoch, wie sich das Intranet in den digitalen Arbeitsplatz einfügt. Die Zeit des „Standalone-Intranet“ als Insellösung ist vorbei.

Abschließend: Was ist Eure Produktstrategie für die Zukunft? Wie geht es weiter?

Daniel: Wir haben kürzlich mit COYO Engage unsere integrierte Mitarbeiter-App veröffentlicht. Damit müssen sich Unternehmen endlich nicht mehr zwischen einer richtig guten mobilen Lösung und einer richtig guten Social Intranet Plattform entscheiden, sondern können einfach beides bekommen.

Bei COYO Engage wird sich in den nächsten Monaten eine Menge tun und darüber hinaus arbeiten wir natürlich fleißig weiter an den anderen genannten Themen.