So gelingt die Umsetzung von Change-Management für Microsoft 365
Warum Change-Management für Microsoft 365 wichtig ist, weißt Du jetzt bereits. Möglicherweise fragst Du Dich nun, wie die erfolgreiche Umsetzung von Change-Management für Microsoft 365 im Detail aussieht. In diesem Artikel findest Du eine Schritt für Schritt Anleitung, wie Du bei Deinem Veränderungsprojekt vorgehen kannst und die Einführung von Microsoft 365 mit Hilfe von Change-Mangement so zu einem vollen Erfolg machst.
Organisationale Veränderungen geschehen im Kleinen
Um zu verstehen, wie Du die entstehenden Veränderungen durch Microsoft 365 in Deinem Unternehmen ins Positive umsetzen kannst, solltest Du Dir vor Augen führen, wie organisationale Änderungen grundsätzlich ablaufen: Unternehmen entwickeln sich nur dann in Richtung des Zielzustandes, wenn eine kollektive Veränderung der einzelnen Mitarbeitenden eintritt. Denn wenn Microsoft 365 breitflächig im Unternehmen eingeführt wird, dann tritt kaum der Fall ein, dass das gesamte Unternehmen plötzlich intuitiv und geschlossen erfolgreich Microsoft 365 einsetzt. In der Realität muss zuvor jeder einzelne Mitarbeitende aus seinem aktuellen Status Quo ausbrechen und zu einer neuen Art der Zusammenarbeit gelangen. Jedoch gelingt dies nicht durch einen großen Sprung, viel eher müssen Mitarbeitende viele kleine Schritte in Richtung der Microsoft-Umgebung machen.
ADKAR-Modell
Welche Phasen der persönlichen Veränderung dabei jede Person durchlaufen muss, zeigt das ADKAR-Modell. Dieses besteht aus fünf Stufen, die alle notwendig sind, um eine Veränderung zu akzeptieren. Auf dem Weg zum Zielzustand kann dabei keine Stufe übersprungen werden, ohne dass es sich negativ auf das Projekt auswirkt. Hier eine Übersicht der fünf verschiedenen Phasen:
Phase 1: Bewusstsein (Awareness) für die Notwendigkeit und die Gründe der Veränderung entwickeln
Wenn Mitarbeitende diese Phase durchlaufen haben, dann… … haben sie ein Verständnis für die Art der Veränderung entwickelt. … kennen sie die Gründe für die Veränderung inklusive der internen und externen Treiber, welche die Veränderung notwendig machen. … verstehen sie das Risiko, sich nicht zu verändern. … wissen sie, welche persönlichen Auswirkungen die Veränderung auf sie hat.
Phase 2: Wunsch (Desire) an der Veränderung zu partizipieren
Wenn Mitarbeitende diese Phase durchlaufen haben, dann… … haben sie die Bereitschaft die Veränderung zu unterstützen. … möchten sie Teil der Veränderung sein.
Phase 3: Wissen (Knowledge) für die Umsetzung der Veränderung bereitstellen
Wenn Mitarbeitende diese Phase durchlaufen haben, dann… … kennen sie die notwendigen Fähigkeiten zur Umsetzung des Wandels. … wissen sie, welche Verhaltensweisen für die Umsetzung der Veränderung notwendig sind.
Phase 4: Fähigkeiten (Abilty) für die Umsetzung der Veränderung schaffen
Wenn Mitarbeitende diese Phase durchlaufen haben, dann… … können sie ihr Wissen in die Tat umsetzen. … können sie Gelerntes auf ihren Arbeitskontext übertragen.
Phase 5: Verstärkung (Reinforcement) für eine nachhaltige Verankerung der Veränderung hervorrufen
Wenn Mitarbeitende diese Phase durchlaufen haben, dann… … erhalten sie Unterstützung zur Akzeptanz der Veränderung. … bekommen sie positive Rückmeldung für die Anwendung neuer Verhaltensweisen. … kennen sie die Konsequenzen für die Ablehnung der Veränderung.
Prosci 3-Phasen-Prozess
Damit Dein Unternehmen Microsoft 365 erfolgreich nutzen kann, müssen alle Deine Mitarbeitenden die ADKAR Phasen durchlaufen. Um das auf Projektebene umzusetzen, wurde der Prosci 3-Phasen-Prozess entwickelt. Dieser Ansatz von Prosci, dem größten Change-Management-Institut der Welt, wird auch von Microsoft zur Unterstützung der Einführung von Microsoft 365 empfohlen. Dabei geht dieser Prozess von drei Phasen aus, die dazu dienen die Veränderung vorzubereiten, den Wandel voranzutreiben und in einem letzten Schritt langfristig zu sichern.
Phase 1: Wandel vorbereiten
Zu Beginn sollte Dein Unternehmen eine Strategie als Fundament für das Vorgehen im weiteren Projekt entwickeln. Dafür solltest Du folgende Fragestellungen beantworten:
Wie veränderungsresistent ist Deine Organisation? Gab es vergleichbare Projekte, von denen Du auf die Einstellung Deiner Mitarbeitenden schließen kannst?
Wie umfangreich und tiefgreifend sind die Veränderungen, die das Projekt mit sich bringt? Handelt es sich um eine inkrementelle Anpassung oder einen komplexen Wandel?
Aus diesen beiden Faktoren kannst Du das Risiko für Dein Projekt ableiten und dann individuell festlegen, wie viel Change-Management Dein Unternehmen benötigt. Denn je veränderungsresistenter und umfangreicher der Wandel, desto mehr Aufmerksamkeit solltest Du dem Thema Change-Management widmen.
Weiterhin solltest Du die Team- und Sponsorenstruktur bestimmen und dabei folgende Fragestellungen für Dich beantworten:
Wer soll das Projekt betreuen?
Welches Teammitglied ist für welchen Aufgabenbereich zuständig? Gibt es spezielle Experten für jeden Bereich oder sollen Aufgaben flexibel verteilt werden?
Wer sind Stakeholder und Sponsoren?
Anschließend solltest Du die erarbeitete Strategie von deinem Projektsponsor verifizieren lassen, damit auf allen Seiten ein klares Bild zum Projektansatz besteht.
Phase 2: Wandel vorantreiben
Nun geht es ans Eingemachte. In der zweiten Projektphase stehen die Change-Management Pläne an. Deren Erstellung und Umsetzung ist am aufwendigsten und rückt deshalb zwangsläufig in den Fokus jedes Change-Management-Projektes.
Jeder dieser Pläne adressiert dabei eine spezifische Phase im ADKAR-Prozess und hilft so, die Mitarbeitenden auf Ihrem persönlichen Weg durch die Veränderung zu begleiten. Folgende fünf Bausteine gehören dazu: Der Kommunikationsplan, der Sponsorenfahrplan, der Coaching Plan, der Schulungsplan und das Widerstandsmanagement.
Baustein 1: Kommunikationsplan
Die Definition der Kernbotschaften ist bei der Erstellung des Kommunikationsplan ausschlaggebend. Für jede dieser Kernbotschaften solltest Du außerdem festlegen, wer die Zielgruppe ist, von wem diese ausgeht, zu welchem Zeitpunkt sie gesendet und in welchem Format die Botschaft verpackt werden soll. Informiere Deine Mitarbeitenden gezielt und flächendeckend: Warum findet der Wandel statt? Warum ist jetzt der richtige Zeitpunkt? Was passiert, wenn der Wandel nicht stattfindet? Das Ziel dieser Maßnahmen ist die Schaffung von Bewusstsein und Verstärkung.
Häufige Fehler, die wir hier oftmals beobachten, sind:
Festlegung des falschen Senders (z. B. sendet hier häufig das Projektteam, dabei wollen Mitarbeitende Veränderungen in den meisten Fällen von direkten und Führungskräften erfahren)
Zu wenig Kommunikation, in Zuge dessen fehlen Informationen zu zentralen Fragen
Die Kommunikation startet zu spät und Mitarbeitende entwickeln das Gefühl, dass sie vor vollendete Tatsachen gestellt werden
Informationen fließen ausschließlich in eine Richtung, anstatt dass Möglichkeiten zum Austausch und Feedback geschaffen werden
Persönliche Kommunikation wird unterschätzt
Baustein 2: Sponsorenfahrplan
Der Sponsorenfahrplan sollte die Verantwortlichkeiten der involvierten Personen festlegen und die Rolle der Sponsoren in jeder Phase des Projektes definieren. Dieser Plan kann in Form von Checklisten an die Sponsoren übergeben werden. Während der gesamten Einführung sollten sich ganz besonders Sponsoren ihrer Rolle bewusst sein und in dieser unterstützt werden. Ziel ist die Schaffung von Bewusstsein, Wunsch und Verstärkung.
Häufige Fehler, die wir hier oftmals beobachten, sind:
Unterschätzen des eigenen Einflusses
Delegieren der Rolle
Botschaften sind nicht authentisch, Sponsoren leben diese nicht vor und gehen nicht als gutes Beispiel voran
Sponsoren sind nur zu Beginn sichtbar und tauchen im Laufe des Projektes unter
Baustein 3: Coaching Plan
Im Coaching Plan sollte die Unterstützung von Vorgesetzten definiert werden. Dazu werden Sponsoren- und Kommunikationsaktivitäten sichergestellt, Führungskräfte auf den Wandel bei sich selbst und anschließend auf die Begleitung des Wandels ihrer Mitarbeitenden vorbereitet. Dieser Baustein sollte alle Bewusstseinsphasen der Veränderung ansprechen.
Häufige Fehler, die wir hier oftmals beobachten, sind:
Führungskräfte werden nicht frühzeitig abgeholt und dadurch entsteht ein Dilemma: Wenn sie selbst noch nicht den Wunsch zur Veränderung entwickelt haben, können sie Mitarbeitende auch nicht dabei unterstützen
Baustein 4: Schulungsplan
Im Schulungsplan wird festgehalten, wann und wie das Wissen und die Fähigkeiten zur Umsetzung der Veränderung an Mitarbeitende weitergegeben wird. Dazu sind die Schulungszielgruppen zu identifizieren, die Ist-Situation und der daraus entstehende Schulungsbedarf zu erheben und die Schulungsformate zu gestalten und umzusetzen. Dabei werden die Phasen Wissen und Fähigkeiten angesprochen.
Häufige Fehler, die wir hier oftmals beobachten, sind:
Wunsch an der Veränderung zu partizipieren ist noch nicht entstanden und dadurch verpufft die Wirkung der Schulungen
Schulungsformate sind nicht mit dem Arbeitsalltag zu vereinbaren (z. B. weil diese zu lang, nicht praxisbezogen oder in einem unpassenden Format sind)
Reine Schulung der Tools, Fähigkeiten bleiben außen vor (z. B. wie man die Kommunikation effektiv gestaltet oder mit der Zeitplanung umgeht)
Baustein 5: Widerstandsmanagement
Das Widerstandsmanagement ist ein proaktiver Ansatz, um Widerstände zu antizipieren und einen einheitlichen Umgang mit ihnen sicherzustellen. Dabei müssen mögliche Widerstände zuerst identifiziert und dann ein identisches Vorgehen mit diesen festgelegt werden. Das Projektteam validiert das Vorgehen bestenfalls mit dem Hauptsponsor. Angesprochen wird die Bewusstseinsphase Wunsch.
Häufige Fehler, die wir hier oftmals beobachten, sind:
Eine falsche Annahme wird getroffen und alle denken, es gäbe keine Widerstände
Augen werden bewusst vor Widerständen verschlossen: “Ach, das klappt schon.”
Vorbereitung hat nicht stattgefunden und die Reaktion auf mögliche Konfrontationen erfolgt spontan und ist somit nicht zur Lösung dienlich
Widerstände werden umgangen, anstatt einen Weg zu finden, mit diesen umzugehen
Nachdem Du die Maßnahmen definiert hast, solltest Du die Pläne nun in ihrer zeitlichen Abfolge umsetzen.
Phase 3: Wandel verstärken
Die dritte Projektphase besteht aus der Nachkorrektur nach dem Go-Live. An dieser Stelle ist es wichtig Feedback der Mitarbeitenden einzuholen und dieses zu analysieren. Daraus können eventuelle Lücken abgeleitet sowie Widerstände ermittelt werden. Anschließend sollten korrektive Maßnahmen ergriffen werden. So wird die Veränderung nachhaltig etabliert und der Projekterfolg erkennbar. Diese Phase sollte nicht unterschätzt werden, da der Projekterfolg gegebenenfalls nur vorübergehend eintritt und Mitarbeitende sonst schnell in ihre gewohnten Verhaltensweisen zurückfallen.
Fazit: Change is all about the people
Ein Großteil des Projekterfolges hängt von menschlichen Faktoren ab. Um diese Seite des Wandels nicht zu vernachlässigen, solltest Du die ADKAR-Phasen kennen und verstehen – denn immerhin muss die gesamte Belegschaft diese durchlaufen. Mach Dir dazu den Prosci-3-Phasen-Prozess zunutze und setze Schritt für Schritt jeden einzelnen Baustein davon um.
Vergiss dabei nicht, dass Widerstand eine automatische Reaktion auf Veränderung ist. Jedoch hast Du es in der Hand: Ausschlaggebend ist, wie umfassend Du den firmeninternen Wandel vorbereitest und wie gründlich Du Dich auf zu erwarteten Widerstand einstellst.
Du möchtest Microsoft 365 in Deinem Unternehmen einführen und das Change-Management dabei von Experten begleiten lassen? Wir helfen Dir die menschliche Seite nicht außer Acht zu lassen und begleiten Eure Projekte nach der von Microsoft empfohlenen Methodik. Von der erfolgreichen Kommunikation über Schulungen und dem Widerstandsmanagement wird die M365-Einführung eine echte Erfolgsstory.
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