„Das hatten wir uns aber anders vorgestellt“ – Ein Satz, den Projektmitglieder nach Einführung des neuen Intranets lieber nicht hören möchten. Vor allem nicht, wenn viel Arbeit in die Aufnahme der Anforderungen gesteckt wurde. Deswegen ist es umso wichtiger, die Anforderungen Deiner Mitarbeitenden an die neue Plattform korrekt zu erfassen, damit diese anschließend auch erfüllt werden können.
Warum die Art Deines Anforderungskatalogs für das neue Intranet wirklich entscheidend ist: In einem herausragenden Anforderungskatalog sollten Anforderungen eindeutig, erklärend und leicht verständlich sein. Sonst lassen sie sich nur schwer, mit den zur Auswahl stehenden Systemen abgleichen. Damit Dir das im Projektverlauf gelingt, erklären wir hier, wie ein Anforderungskatalog aussehen kann!
So sollten Anforderungskataloge für Intranets nicht aussehen
In der Praxis sehen wir immer wieder, dass Anforderungskataloge teilweise wie stichpunktartige Auflistungen von Funktionen aussehen. Dabei weiß längst nicht jeder, was „Mandantenfähigkeit“ oder „Single Sign-On“ bedeutet und Anforderungen wie eine „SAP-Anbindung“ lassen viel Raum für Interpretationen. Diese Unklarheit führt häufig im weiteren Verlauf zu Herausforderungen. Umso wichtiger wird es demnach, dass Du bereits bei der Aufnahme von Anforderungen die Nutzenden in den Mittelpunkt stellst. Schließlich sind sie diejenigen, die mit dem Intranet während der Arbeit alltäglich Kontakt haben werden.
Durch User Stories rückst Du die Nutzer in den Fokus
Wenn Du einen Intranet-Anforderungskatalog erstellst, solltest Du deshalb mit User Stories arbeiten. Diese stammen aus der agilen Software-Entwicklung und stellen jede Anforderung in den Kontext des Benutzers.
Das geht in drei einfachen Schritten:
1. Benenne die Anforderung. Gib ihr einen möglichst kurzen und prägnanten Namen.
2. Beschreibe die Anforderung mithilfe der folgenden Vorlage:
Als [Rolle des Benutzers] möchte ich [Funktion], sodass ich [Beschreibung des Nutzens] kann.
Ein Beispiel:
„Als Redakteur möchte ich redaktionelle Werkzeuge für die Gestaltung meiner Artikel nutzen, sodass sie leichter gelesen werden können.“
3. Lege Akzeptanzkriterien fest. Diese definieren, inwieweit eine Anforderung erfüllt ist. Am Beispiel oben also welche konkreten redaktionellen Werkzeuge ausreichen, um die Artikel gut lesbar zu machen.
Diese Vorteile bringen User Stories mit
Durch den zusätzlichen Kontext und das hohe Abstraktionsniveau der User Stories haben Projektmitglieder weniger Interpretationsspielraum: Die Notwendigkeit, mit bloßen Annahmen arbeiten zu müssen, wird so eliminiert! Das lässt unterschiedliche Parteien schnell erkennen, ob sie gemeinsame Anforderungen haben. Gleichzeitig ist die Formulierung der User Stories frei von technischen Details. Dadurch sind sie leicht zu verstehen und eignen sich intern besonders gut als Gesprächs- und Diskussionsgrundlage.
Genauso verbessern User Stories auch die Zusammenarbeit mit externen Projektmitgliedern, wie z. B. Berater oder Entwickler. Ihnen geben User Stories die Möglichkeit, bestehende Funktionen anzupassen oder alternative Funktionen vorzuschlagen. Ein Beispiel: Würde eine Anforderung „…ein Blog zur Erhaltung von Wissen im Unternehmen“ lauten, so könnte ein Intranet-Experte vorschlagen, dass sich hier auch ein Wiki anbieten würde. Bei Anforderungen, die wiederum in vereinfachter Form festgehalten worden sind („Muss eine Blogfunktion bieten“), wäre ein solcher Verlauf unwahrscheinlich gewesen. Berater hätten aus dieser Anforderung den Zweck („Nachhaltige Sicherung von unternehmensinternem Wissen“) nicht erkennen können.
Der nächste Schritt: Die Systemevaluation
Für eine Systemevaluation bündelst Du die User Stories erst zu Themenbereichen und gewichtest diese dann nach ihrer Wichtigkeit. Anschließend kannst Du die Erfüllung einer User Story anhand einer Punkteskala bewerten. Die Akzeptanzkriterien ermöglichen Dir dabei auch kleine Unterschiede zwischen einzelnen Funktionen der Systeme zu erkennen. Du wirst sehen: Deine Kolleginnen und Kollegen werden es Dir danken!
Fazit
Wie Du siehst, kann die Art und Weise, in der Du den Anforderungskatalog für das zukünftige Intranet verfasst, viel ausmachen! Umso wichtiger ist es demnach, bereits zu Beginn eines Projekts zur Einführung eines neuen Intranets sauber zu arbeiten und Anforderungen der Mitarbeitenden und des Unternehmens z. B. in User Stories zu erfassen! Hier bekommst Du außerdem einen Einblick in weitere Erfolgsfaktoren von Intranet Projekten.
Wenn Du darüber hinaus Fragen zur Systemevaluation, der Erstellung eines Anforderungskatalogs oder dem Prozess der Systemauswahl hast, dann vereinbare hier ein persönliches Beratungsgespräch mit uns. Wir freuen uns, von Dir zu hören!